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WOC 2013 – Staffel

In einem spannenden Wettkampf erreichten zunächst Österreichs Herren (Gernot Kerschbaumer, Helmut Gremmel, Robert Merl) den hervorragenden 10. Platz, im Anschluss dann die Damen (Anna Nilsson-Simkovics, Elisa Elstner, Ursula Kadan) den 16. Platz. Bei den Herren konnte Startläufer Gernot Kerschbaumer mit einem Weltklasselauf das strategische Vorhaben des Teams genau umsetzen. Österreichs verlässlicher Top-Läufer war bei den Zwischenzeiten sogar in den Medaillenrängen, bekam erneut sehr viel Fernsehzeit und übergab als Vierter mit 36 Sekunden Rückstand auf die Spitze an Helmut Gremmel. Dieser knöchelte mit Pech schon im ersten Teil des Rennens um, konnte aber dennoch unter Schmerzen letztendlich kurz vor den Briten als 10. Schlussmann Robert Merl auf die letzte Schleife schicken. Dieser musste zwar Thierry Gueorgiou ziehen lassen, der mit einem fulminanten Lauf nach verpatzten Start noch 3 Minuten auf die Spitze gutmachen konnte, ließ aber den Briten Ralph Street und den anstürmenden lettischen Mitteldistanz-Weltmeister des Vorjahres, Edgars Bertuks, hinter sich und sicherte Österreichs Herren einen Top-Ten Platz, sowie die Einstellung des bisher besten jemals von Herren erzielten WM-Ergebnisses.
Im Damenrennen gelang Juniorin Anna Nilsson-Simkovics bei Ihrem ersten Elite-WM Staffelrennen zunächst nicht ganz, die geplante Strategie umzusetzen. Sie erwischte einen rabenschwarzen Tag, kämpfte sich aber nach einem 7-Minuten Fehler gleich zu Beginn des Rennens tapfer auf Rang 20 vor und konnte kurz vor Lettland an Elisa Elstner übergeben. Diese machte mit von Beginn an sofort Boden gut und schickte mit einem soliden Lauf Schlussläuferin Ursula Kadan fünf Plätze weiter vorne als 15. ins Rennen. Diese musste zwar die ehemalige australische Weltmeistern Hanny Allston ziehen lassen, konnte aber in einem einsamen Rennen dann einen weitgehend fehlerfreien Lauf ins Ziel bringen. Rang 16 am Ende bedeutete für das junge österreichische Damenteam die Einstellung des Ergebnisses vom Vorjahr.
Beim Kampf um die Medaillen krönte sich der Russe Leonid Novikov zum Doppelweltmeister und eroberte gemeinsam mit Valentin Novikov und Dmitriy Tsvetkov Gold vor Schweden (Anders Holmberg, Peter Öberg, Gustav Bergman) und dem Sensationsteam der Ukraine (Pavlo Ushkvarok, Oleksandr Kratov, Denys Shcherbakov). Für die enttäuschten Schweizer gab es wie im Vorjahr abermals nur Blech. Damit war das Schweizer Herrenteam sicher über alle Wettkämpfe gesehen, trotz einer gewaltigen Teamleistung und entsprechend vielen Diplomrängen nicht vom notwendigen Quentchen Glück begünstigt. Bei den Damen eroberte Schlussläuferin Anne Margret Hausken Nordberg im Zieleinlauf emotional fast überwältigt gemeinsam mit Heidi Bagstevold und Mari Fasting Gold vor den von den heimischen Zusehern umjubelten Finninen (Venla Niemi, Anni-Maija Fincke, Minna Kauppi) und der Schweiz (Sara Luescher, Judith Wyder, Simone Niggli). Hier war die tragische Läuferin Schwedens 2-fache Medaillen-Gewinnerin Tove Alexandersson die sich nach Fehlern im Lauf beim Sekundenduell zu den letzten Posten der Königin dieser WM mit 3x Gold und 1x Bronze geschlagen geben musste. Damit ging eine lange Serie von schwedischen Staffelmedaillen bei bisher jeder WM dieses Jahr zu Ende.
Für das österreichische Team lautet die Kurzbilanz: Alle Ziele erreicht, mit dem 10. Platz bei den Herren einen abschließenden Höhepunkt gefeiert und durch die Breite der soliden Final-Ergebnisse gezeigt, dass die Richtung zur Weltspitze weiterhin stimmt. Viele der anderen Nationen haben die gute Entwicklung registriert und dem Nationaltrainer nach der Staffel spontan gratuliert. Die teilweise immer engeren Entscheidungen bei dieser WM und die steigende Dichte der Top-Läuferinnen und -Läufer auch von bisher nicht so bekannten OL-Nationen haben aber auch gezeigt, dass alle hart weiterarbeiten müssen, wenn das Team nächstes Jahr neue, noch größere Erfolge feiern möchte.

von Florian Elstner in Leistungssport OL

14. Juli 2013