

Großartige Architektur, mehr als 3000 Jahre Geschichte, ein Schmelztopf der Kulturen und Religionen, gekennzeichnet durch eine tolerante und facettenreiche Bevölkerung, alle Düfte und Gewürze des Orients, Seide, Teppiche, Gold und Silber, nicht zu vergessen Leder (und tolle Schuhe!).
Die fünf Läufe zeigten uns noch andere Seiten von Istanbul: im ausgedehnten Belgrader Wald fanden die Läufe über Lang- (Tag 1) und Mitteldistanz (Tag 4) statt. Der so einladend und offen wirkende Wald zeigte sich an beiden Tagen oft „kratzig“. Üppige Dornen, die sowohl von Bäumen herabhängen oder sich am Boden dahinschlängeln, und tiefe Gräben ließen uns spüren, wenn wir die falsche Route gewählt hatten. Dabei hatte Wolfgang Pötsch, der gemeinsam mit Tatiana Kalenderoglu die Kurse geplant hatte, uns gewarnt, dass „Umwege“ oft schneller sind.
Der zweite Tag führte auf die größte der Prinzeninseln, Büyükada, zu einem Mitteldistanzlauf. Die Bootsfahrt bot traumhafte Ausblicke auf das Goldene Horn, Galatabrücke und Turm, unzählige Moscheen im historischen Istanbul und natürlich den Topkapipalast, führt am Bosporus vorbei und die kleinasiatische Küste entlang, wo die gigantischen Ausmaße von Istanbul deutlich wurden. Gemütlich dafür die Stimmung auf der Insel – hier gibt es kaum Autos, dafür Pferdekutschen und Fahrräder. Der Lauf führte uns über die steilen Hügel oberhalb des Ortes bis mitten ins Geschehen zur Anlegestelle der Fähre. Sehr zur Erheiterung der Passanten, die wohl noch selten so viele Läufer mit Karte und Kompass auf der Suche nach dem nächsten Posten gesehen hatten.
Der dritte Tag (Sprint) brachte wieder Abwechslung, Yildiz Park, nahe der ersten Bosporusbrücke,bot steile An- und Abstiege.
Ein Höhepunkt war schließlich der Supersprint am Sonntag im Großen Bazar: Posten auf zwei Ebenen, verwinkelte Innenhöfe und kaum erkennbare Durchgänge, ein von Wolfgang Pötsch ausgetüfteltes Labyrinth und rund 800 Läufer (inklusive einiger Istanbuler Schulklassen), atemberaubendes Tempo. Der Spaßfaktor war hoch, so dass es keine Rolle spielte, dass wir nach der spektakulären Bootsparty und –fahrt durch den Bosporus am Vorabend spät ins Bett gekommen waren.
Fazit der 5 Tage Istanbul: bis zu 800 Läufer und Läuferinnen aus 23 Nationen, darunter, sieben ÖsterreicherInnen.In der Gesamtwertung machten Tobias Mickoin der Kategorie Herren 14 den 2. Platz, Klaus Kramer den 3. Platz bei den Herren 45, Sabine Hilbert den 2.Platz in der Kategorie Damen offen, Karin Grieb-Bachmann den 2. Platz in der Kategorie Damen 21B; Karin gewann auch noch den Lauf im Großen Bazar am letzten Wettkampftag.
Außerdem noch: 4 verschiedenen Karten-Maßstäben (von 1:1.500 bis zu 1:10.000), der österreichische Kursplaner und Platzsprecher Wolfgang Pötsch, der dafür sorgte, dass wir uns wohl fühlten, zwei Kontinente, eine traumhafte Party-Sightseeing-Bootsfahrt am Bosporus mit toller Stimmung, eine perfekte Organisation durch den Istanbuler Orienteeringclub, ein paar neue Schuhe (Shoppingtouren zwischen den Läufen), doch keine zusätzlichen Kilos trotz der vielen türkischen Naschereien und viele positive Eindrücke.
7. November 2013