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Wald mit Meerblick zu belaufen

Nach den urbanen Herausforderungen Kopenhagens müssen sich die über 4.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der World Masters Orienteering Championships 2018 in Dänemark mit den Tücken des 50 Kilometer nördlich von Kopenhagen gelegenen Küstenwaldes „Tisvilde Hegn“ auseinandersetzen. Manche deutlich länger als geplant.

Dienstag, der 10. Juli 2018 ist der Tag mit dem „wichtigsten Rennen der ganzen Woche“, wie viele Experten betonen. Die wollen sich keinen Karl machen, die sind lang mit dabei. Der heutige Lauf ist die Wald-Qualifikation und bietet die Möglichkeit, sich direkt für das am Mittwoch folgende Mitteldistanz-Finale zu qualifizieren. „Tisvilde Hegn“ ist Teil des königlich-dänischen Nationalparks Nordsjaelland. Es ist ein großer Wald, der nahtlos in den Strand übergeht. Ein großer Wald mit großem Panoramablick auf das Kattegat, die Verbindung von Nord- und Ostsee. Und es ist auch alles da, um das Laufen abwechslungsreich zu gestalten: Schottische Kiefern, Fichten, Birken, Buchen, Eichen. Die einen aufrecht stehend, die anderen waagrecht liegend. Dazu halboffene Wiesenabschnitte, Wasserrinnen, Kahlschläge, Schneisen, Moosboden und hügelige Abschnitte sowie Sandwege und Dünen mit wechselndem Detailreichtum.

Das Tempo im fast überall schnell belaufbaren Wald ist so hoch wie das Niveau in allen Kategorien. Wer gedacht hat, bei einer Senioren-WM werden im persönlichen Startsackerl auch Knoblauchtabletten, Werbebroschüren für Treppenaufzüge und Sportwindeln zu finden sein, der wird bitter enttäuscht sein. Und beeindruckt. Denn bei der WMOC 2018 wird hundertfach, tausendfach bewiesen, dass körperliche und geistige Fitness kein Alter kennt. Im schneisendurchsetzten Jungwald nicht und auch nicht im alten Buchenhain.

Zu Buche stehen nach spannenden und fordernden Stunden für das österreichische WM-Aufgebot insgesamt 7 A-Finalplätze. Überragend ist dabei Wolfgang Waldhäusl vom OLC Wienerwald. Er läuft am Mittwoch im schwierigen A-Finale der Kategorie M45- auf den großartigen 5. Platz und sorgt damit für das in dieser Woche bisher beste ÖFOL-Ergebnisse bei dieser Senioren-WM. Günther Kroupa, Naturfreunde Wien kam in diesem A-Finale als 70. ins Ziel. Bei den gleichaltrigen Damen W45- liefen Barbara Kastner, Naturfreunde Wien als 16. und Ingrid Adenstedt, Orienteering Klosterneuburg als 26. in die Top30 der Welt. Bei den Herren der Kategorie M50- schaffte Emanuel Braun, HSV Wr. Neustadt den Sprung ins A-Finale, dieses beendete er auf Platz 44. Bei den Damen W50- wurde Barbara Adenstedt, Orienteering Klosterneuburg , 63. im A-Finale. Ulrike Roder, HSV Ried qualifizierte sich in der Kategorie W75- für das A-Finale, in dem sie den guten 28. Platz erreichen konnte. Gratulation.

Morgen ist Ruhe-Tag. Zeit für Training und/oder Zeit für Ausflüge: Vielleicht nach Helsingö, in die Stadt mit Öresundblick. Oder vielleicht nach Tisvilde, in den Wald mit Meerblick. Oder vielleicht auch nicht.

von Boris Kj in OL

12. Juli 2018