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Gernot Ymsén und der See…

Gernot Ymsén (Kerschbaumer)
Gernot Ymsén (Kerschbaumer)

Einsteiger/innen in den Orientierungslaufsport ist das Drama wohlbekannt: Voller Enthusiasmus vom letzten gefundenen Posten weggelaufen und plötzlich die Erkenntnis: Da stimmt gar nichts mehr! Wo bin ich da nur hingeraten? Und warum nur passt das Gelände nicht zur Karte? Wer jetzt nicht aufgibt, sondern sich systematisch zurückorientiert, ist bereits am besten Weg zum Profi.

Dass ebendiesen auch hin und wieder – natürlich nur äußerst selten! – ein solches Malheur passiert, macht den Orientierungslaufsport so sympathisch.

Gernot Ymsén, von der österreichischen OL-Community in Anlehnung an seinen früheren Nachnamen immer noch liebevoll „Kerschi“ gerufen, zählt zu Österreichs Top-OL-Elite. Gernot, Mitglied des HSV Pinkafeld und des schwedischen Vereins OK Pan Kristianstad, kann stolz auf große internationale Erfolge zurückblicken. 2017 wurde er bei den World Games in Polen Vierter, 2018 bei der Europameisterschaft in der Schweiz Dritter. Eine zweite Bronzemedaille brachte er im selben Jahr vom Weltcup in Tschechien mit nach Hause, eine dritte Medaille verpasste er mit seiner Staffel bei der WM in Lettland nur knapp – das Team ging nur 10 Sekunden hinter den Drittgereihten durchs Ziel.

Die schwedischen Landesmeisterschaften boten dem ambitionierten Sportler im Herbst 2020 eine der raren Möglichkeiten, an einem Orientierungslaufwettkampf teilzunehmen. Die Qualifikation gewann er souverän.

Was sich dann beim Finallauf ereignete, beschreibt Jonas Merz mitreißend in einem Artikel in der März-Ausgabe des Swiss Orienteering Magazine. Titel: „Was zum Teufel macht der See hier?“

Der Autor nützt Kerschis folgenschweres Hoppala für eine Fehlertypologie im Orientierungslauf und beschreibt Situationen, die Orientierungslaufbegeisterte nur zu gut kennen. Zum Beispiel den tückischen „Parallelfehler“, eine „Verkettung unglücklicher Umstände“.

Aber zurück zu Gernot Ymsén und dem See-Fiasko. Sorgfältig seziert Jonas Merz die einzelnen Stationen des Abweichens von der Idealroute und lässt die Leser/innen teilhaben an den Überlegungen des Österreichers, die manchen wohl nur zu bekannt vorkommen werden. Vor allem das Phänomen des „Zurechtbiegens“ könnte einigen vertraut sein.

Ein herzliches Dankeschön an das Redaktionsteam von Swiss Orienteering Magazine,  insbesondere an den für die Redaktion Verantwortlichen Roger Baumann, für die Gelegenheit, die österreichische OL-Gemeinschaft an diesem journalistischen Meisterstück teilhaben zu lassen!

Hier gibt es den Artikel „Was zum Teufel macht der See da?“ zum Nachlesen.

Anmerkung von Roger Baumann: „Wir haben beim See nicht nachgefragt :-)“

von Elisabeth Kirchmeir in Verbandsmitteilungen

23. März 2021