

Am bislang wärmsten Wochenende des Jahres wurden die Niederösterreichischen und Wiener Meisterschaften über die Mitteldistanz und Langdistanz (Allgemeine Meisterschaften) in Kierling bei Klosterneuburg durchgeführt. Temperaturen von bis zu 35 Grad stellten dabei eine besondere Herausforderung dar.
In Anbetracht des zu erwartenden dichten nationalen und regionalen Programms im Herbst waren die von Orienteering Klosterneuburg durchgeführten Meisterschaftsbewerbe um ein paar Monate vorverlegt worden. Martin Grünberger, Helmut Schuster und Siegfried Seiner hatten daraufhin kurzfristig und in vielen Arbeitsstunden die Karte aktualisiert und erweitert, wobei insbesondere die teilweise „wilden“ Bewuchssituationen im Gelände zu zähmen und zu generalisieren waren.
Neben der Hitze machte ebendieser Bewuchs es den Teilnehmenden an den Meisterschaften nicht einfach, galt es doch manchmal, hier den besten Weg durchzufinden. Doch auch schönere Bereiche mit offenem Buchenwald und komplexen Rinnensystemen hat der Kierlinger Wald zu bieten und wurden entsprechend genutzt.
HSV OL Wiener Neustadt und Naturfreunde Wien dominierten die Mitteldistanz-Meisterschaften am Samstag; den Großteil der Podestplätze belegten Läuferinnen und Läufer aus diesen Vereinen. Die Landesmeistertitel in den allgemeinen Kategorien gingen an Anita Seeböck (HSV OL Wiener Neustadt, D19-), Jakob Pauser (HSV OL Wiener Neustadt, H19-), Tina Tiefenböck (Naturfreunde Wien, D15-) und Erik Simkovics (OLC Wienerwald, H15-).
Die Hitze prägte auch die Langdistanz-Meisterschaften am Sonntag – zahlreiche Aufgaben zeugen von äußerst fordernden Bedingungen. Bei den Damen Niederösterreich lief die 15-jährige Emily Adenstedt (Orienteering Klosterneuburg) zu ihrem ersten Titel in der Allgemeinen Kategorie. Sie gewann vor Anita Seeböck (HSV OL Wiener Neustadt) und Hedi Berger (Orienteering Klosterneuburg); mit einer Laufzeit von 53:44 war sie auch Tagesschnellste auf der Damen-Bahn. Zur Wiener Landesmeisterin kürte sich Gudrun Englmaier (OLC Wienerwald) vor Tina Tiefenböck (Naturfreunde Wien) und Michaela Gigon (OLT Transdanubien).
Tagesbester bei den Herren und Wiener Landesmeister wurde Erik Simkovics (OLC Wienerwald) – er war der Einzige, der für die 8,4 km lange Strecke (Luftlinie) mit über 300 Höhenmetern weniger als eine Stunde benötigte. Auf den Rängen 2 und 3 in Wien folgten mit deutlichem Abstand Wolfgang Siegert und Franz Glaner (beide WAT-OL). In Niederösterreich siegte Routinier Michael Stockmayer vor Jakob Pauser und Markus Plohn (alle HSV OL Wiener Neustadt); letztere trennten nach nahezu eineinviertel Stunden Laufzeit lediglich zwei Sekunden.
Heiß, grün, anstrengend – eine gute Vorbereitung für die Masters-WM in Ungarn, so der Tenor der für diese Gemeldeten. Ab ins Bad lautete hingegen das Motto der anderen Teilnehmenden an diesem hochsommerlichen Wochenende.
24. Juni 2021