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„Victory is only part of success“..

MTBO EM 2022 in Litauen
MTBO EM 2022 in Litauen

…bekamen wir am Tag der Staffelentscheidungen bei der MTBO Europameisterschaft 2022 in Litauen am Weg zum Frühstück zu lesen.

Es stimmt – but it‘s a beautiful one!

In diesem Sinne auch noch einmal ein großes  „Danke“ unseren Gastgebern von Lake&Library, die mit ihrer ausgezeichneten Verpflegung und den motivierenden Sprüchen einen guten Teil zu unseren Erfolgen beigetragen haben!

Die Stimmung vor der Staffel am Sonntag, 22. Mai 2022 war energiegeladen. Obwohl es nicht laut ausgesprochen war, wussten unsere Junioren aufgrund der Ergebnisse der Frühjahrssaison und der letzten Tage, dass sie durchaus Siegchancen haben werden. Da die Podiums der letzten Bewerbe aber recht „durchmischt“ waren, konnte man sich der Sache absolut nicht sicher sein.

Der Erfolgsweg zur Goldenen

Nach einer durchregneten Nacht kamen pünktlich zum Start die ersten Sonnenstrahlen durch, und Luki Wieser – bewährter Startfahrer unseres Teams – machte sich mit den Konkurrenten der anderen Nationen auf ins Gelände. Auf dem GPS-Track konnte man mitverfolgen, wie sich die Burschen immer wieder bei Gabelungen trennten, um kurz darauf wieder „auf einem Haufen“ weiterzufahren.

Beim Zuschauerposten hatte sich Luki mit Schweden und Finnland bereits ein Stück abgesetzt, bis ins Ziel konnte er auf die beiden noch einen Vorsprung von einer Minute herausfahren.

Benni Gaudernak, dem das Orientieren grundsätzlich mehr liegt als das Treten, konnte zunächst seinen Vorsprung halten, nach einer längeren Gabel waren aber plötzlich wieder 5 Nationen beisammen. Gemeinsam mit dem Tschechen gelang ihm aber noch einmal die Flucht, die Reihenfolge bis ins Ziel drehte sich aber um – Tschechien eine Minute vor Österreich.

Jetzt kam Hannes Hnilica ins Spiel, der gleich am ersten langen Anstieg den Turbo zündete, und schon beim 2. Posten den Anschluss an den Tschechen gefunden hatte. Immer wieder aufgesplittet durch Gabelungen lieferten sich die Burschen ein Kopf-an-Kopf – Rennen bis Posten 8, dann zog Hannes immer weiter davon. Die Nervosität des übrigen Teams (inklusive der zu Hause Gebliebenen, die via Whatsapp mitfieberten) war kaum zu überbieten, als Hannes im Wheely über die Ziellinie fuhr – „bitte kein Fehlstempel…!“.

Die Elite-Staffeln am Start

Genau in dem Moment, als der Großteils des Teams in Jubel ausbrach, hieß es „Maps“ für die Elitestaffeln, deren Damen gerade ihren Start hatten, den Jana und Lea – vor lauter Anfeuern für ihren Bruder – fast verpasst hätten.

Das Eliterennen wurde im Gegensatz zu den Jugend- und Juniorenkategorien als Mixed-Staffel ausgetragen, wobei alle etablierten Teams (insgesamt 33!) fast ausnahmslos ihre Dame auf der Startstrecke platziert hatten.

Österreich war mit drei Staffeln am Start, wobei Marina Reiner die Staffel für Tobias Breitschädel und Andi Waldmann eröffnete, Jana Hnilica die „Jungen“ mit Georg Koffler und Martin Illig anführte und Lea Hnilica sich mit Thomas Klimo und Bernhard Kogler auf den Weg machte.

Herausfordernd zeigte sich – wie schon am Vortag – das Gelände. Marina erwischte einen guten Start und durfte als erste in „die Wand“ einfahren, eine asphaltierte LL-Loipe mit 35% Steigung gleich zu Beginn.

Marina hatte die längste Gabel, konnte den dadurch entstandenen Rückstand jedoch binnen kürzester Zeit wieder gutmachen und fand sich bei der nächsten langen Steigung wieder mitten im Spitzenfeld.

Die Arena-Durchfahrt auf Diplomkurs war nur der Auftakt zum o-technisch schwierigeren Teil des Kurses. Nach einer weiteren extrem steilen Rampe fanden sich die Fahrerinnen mit Maximalpuls plötzlich in einem mit zahlreichen Singletrails gespickten Hang und anschließend in einem „brettlebenen“ parkähnlichen Gelände, jeweils vollgepflastert mit Gabelungsposten, wieder.

Marina reduzierte dort bewusst das Tempo und navigierte fehlerfrei durch die Schlüsselpassage. In Reichweite zu den Medaillen als ausgezeichnete 6. schickte die Kärntnerin nun Tobias auf die Strecke, knapp hinter Finnland und Schweden und noch vor Litauen. Nach der Teilstrecke zum 1. Posten fand sich Tobias in einer Weltklasse-Gruppe (Vojtech Ludvik, Jonas Maiselis, Oliver Friis) wieder, die sich jedoch aufgrund etwas längerer Gabelungen des Henndorfers bald wieder zerfledderte.

Beim Zuschauerposten schon 5., wandte Tobias im letzten Teil die gleiche Taktik wie Marina an und konnte Andi als 4. auf die letzte Runde schicken.

Der Wiener, bereits 2015 als Schlussfahrer der Weltmeisterstaffel in Liberec (CZ) erfolgreich, hatte schon in der Früh das Gefühl gehabt, „dass heute viel drinnen ist“, und machte sich – verfolgt von Litauen 2 und Dänemark auf die Jagd nach Finnland, Tschechien und Litauen.

Andi Waldmann macht auf der Schlussrunde die Sensation perfekt!

Während Andi ein Top – Rennen rund um das Ignalinische Schistadion ablieferte, verlautbarte der Stadionsprecher in kurzem Abstand die Disqualifikationen von Litauen (Misspunch) und Finnland (falsche Karte genommen), und Österreich 1 fand sich plötzlich auf dem 2. Platz wieder! Da Andi seine Verfolger bis zum Zuschauerposten schon deutlich abgehängt hatte, und auch seine Schlussrunde fehlerfrei absolvierte, war die Sensation perfekt!

Die  – diesmal doch eher unerwartete – Medaille Nummer zwei an diesem Tag war die Krönung einer mit zwei Gold- und zwei Silbermedaillen äußerst erfolgreichen Europameisterschaft!

Ab sofort starten die Vorbereitungen für die WM im Juli in Falun (Schweden). Das gesamte Team ist  hochmotiviert und freut sich auf eine spannende Woche! Daumen halten!!

Ergebnisse:

Junioren:

  1. AUT
  2. CZ
  3. FRA

Elite:

  1. CZ
  2. AUT 1
  3. SWE 2

LINKS zu den Ergebnissen

https://dbsportas.lt/en/varz/2022082/live

Homepage des Veranstalters

https://emtboc2022.lt/

von Sonja Hnilica und Tobias Breitschädel in MTBO Leistungssport

23. Mai 2022

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