Ein inoffizielles Jubiläum

Die Zeit war reif, als im Jahre 1963 – also vor 60 Jahren – nach verschiedenen Versuchen der Pfadfinder, der touristischen Vereine und in der Lehramtsausbildung für Leibeserziehung der Universität Wien der moderne Orientierungslauf seinen Anfang nahm. Werner Schubert, Raimund Sobotka und Friedrich Woitsch waren die Pioniere, die mit Begeisterung und Engagement diese neue Sportart, die in Skandinavien ihren Ursprung hat, entwickelt haben. Aus kleinsten Anfängen ist im Laufe dieser Jahre eine gefestigte und erfolgreiche Sportart geworden, die in sportlicher Hinsicht national wie auch international anerkannt ist.

In vielen Berichten kann die Entwicklung des Orientierungslaufes nachgelesen werden. Friedrich Woitsch, langjähriger Präsident und Ehrenpräsident des ÖFOL hat nun eine neue Initiative gesetzt. Unser Fritz – wie er allgemein genannt wird – hat einen OL-Ehrenring gestiftet, der jährlich an verdiente Persönlichkeiten vergeben wird. Die erste Verleihung für das Jahr 2022 wurde bei der ÖFOL Gala am 19.11.2022 in Schielleiten vorgenommen. Der OL-Ehrenring wird nun jährlich an eine andere verdiente Person weiter gereicht und im OL-Ehrenbuch vermerkt. Damit soll die Arbeit der Ausgezeichneten nicht in Vergessenheit geraten.

Die Verleihung des OL Ehrenringes 2022 an Gerfried Hoch war der abschließende Höhepunkt der ÖFOL Gala 2022 in Schloss Schielleiten und wurde mit langanhaltendem Applaus bekräftigt. Danke lieber Gerli für 50 Jahre ehrenamtliches Engagement im Orientierungssport. Am Foto: ÖFOL Ehrenpräsident Fritz Woitsch (links) mit dem ersten Träger des OL-Ehrenrings Gerfried Hoch.

Satzung OL Ehrenring

Auszug aus dem Ehrenbuch des OL Ehrenringes:

Zur Begleitung

Alles begann mit einer schönen Jugend. In diese Zeit der unbeschwerten Geselligkeit beim Sport mit Gleichgesinnten entwickelten sich meine Werthaltungen für eine offene Gemeinschaft. Es war mir daher schon in jungen Jahren ein Anliegen, etwas davon weiter zu geben. Ich engagierte mich in der Jugendarbeit: Turnen, Wandern, Bergsport und Skifahren standen im Mittelpunkt meiner Tätigkeit.

Auf der Suche nach neuen Formen der naturbezogenen Jugendarbeit besuchte ich einen Bahnlegerlehrgang der Naturfreunde. Das war vor sechzig Jahren. Der Orientierungslauf faszinierte mich und ich hatte die Vision, diese Sportart in Österreich zu entwickeln. Wenn auch nicht alle meine Vorstellungen umgesetzt werden konnten, so hat sich der Orientierungssport in Österreich von kleinen Anfängen im Laufe der Jahre zu einer anerkannten Sportart entwickelt, die ich in all diesen Jahren aktiv gestalten und begleiten durfte.

Es ist mir nun ein Bedürfnis, allen Weggefährten für diese herausfordernde aber schöne Zeit zu danken. Gemeinsam haben wir unsere Welt ein bisschen besser gemacht und vor allem jungen Menschen positive, solidarische Werte vorgelebt. Für mich ist es immer wieder ein beglückendes Gefühl, wenn ich unsere OL-Jugend bei ihren Aktivitäten beobachten kann. Dann bin ich mir sicher, dass unser gemeinsames Bemühen auch sinnvoll und erfolgreich ist.

Friedrich Woitsch

Ehrenpräsident des Österreichischen Fachverbandes für Orientierungslauf