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Ski-O Weltcup in Österreich

Ski-O Weltcup 2023
Ski-O Weltcup 2023

Von 9. bis 11. Jänner 2023 finden auf der Tauplitzalm  die ersten internationalen Ski-O-Wettkämpfe des Jahres statt.

Wegen Schneemangels musste der Austragungsort des Ski-O-Weltcups mit drei Bewerben von Ramsau am Dachstein in die schneesichere und als Cross Country Skiing Destination beliebte Region verlegt werden.

Das Team rund um Wettkampfleiter Josef Zapletal, Erik Adenstedt, Günter Kradischnig, Event Advisor Christian Spoerry, Assistant Event Advisor Anssi Juutilainen und TD Adrian Wickert leistet Enormes, um den Teilnehmer*innen ein Sportereignis auf höchstem Niveau bieten zu können.

Die Ski-O-Karte aus 2008 wird derzeit aktualisiert, Markus Buchtele, Gerald Mayrhofer und Wolfgang Kradischnig legen die anspruchsvollen Bahnen.

Der Model Event wird noch in Ramsau ausgetragen, wo die Ski-O Teams aus elf Nationen auch untergebracht sein werden.

Ab Montag, 9. Jänner, finden auf der Tauplitzalm die Wettkämpfe im Sprint, in der Verfolgung und über die Mitteldistanz statt.

Zeitgleich werden auch drei Bewerbe im Rahmen der Ski-O-Tour ausgetragen. Startmöglichkeiten gibt es hier für Elite, Junior*innen und in den Offenen Klassen.

Beim Ski-O Weltcup gehen für Österreich Antonia Erhart (OLC Graz) und Tobias Habenicht (SU Klagenfurt) ins Rennen.

Bei der Ski-O Tour starten die Junior*innen Marie Varga (LZ Omaha), Maximilian Rass (Orienteering Innsbruck Imst) und Niklas Ochenbauer (HSV OL Wr. Neustadt).

Antonia Erhart

Foto oben: Antonia Erhart (OLC Graz). Foto: Miroslav Rygl

Tobias Habenicht, Foto Milan Vehoda

Foto oben: Tobias Habenicht (SU Klagenfurt). Foto: Milan Vehoda

Mit Leidenschaft für Ski-O!

Wie sind unsere Ski-O Spitzenathlet*innen Antonia Erhart (OLC Graz) und Tobias Habenicht (SU Klagenfurt) zum Ski-O gekommen und welche Chancen rechnen sie sich beim Weltcup aus? Wir haben sie vorab befragt!

  • Wie bist du zum Ski-O gekommen?

Antonia: Ich habe mit 14 Jahren an meinem ersten Ski-O AC teilgenommen. Mitglieder meines damaligen Vereins (Leibnitzer AC) wussten, dass ich hin und wieder im Winter langlaufen gehe, und schlugen mir vor, das einmal auszuprobieren. Seitdem hatte ich immer Freude, an den Ski-O’s teilzunehmen. Für mich war es die perfekte Ergänzung zum Fuß-O, der ja bis 2018 meine Hauptsportart war. Im Jahr 2018 beschloss ich dann meinen Fokus auf den Ski-O zu legen und begann in Eigenregie dafür zu trainieren.

Tobias: Meine Mutter Regina war selbst von klein an aktive Orientierungsläuferin, stand bei zahlreichen Weltmeisterschaften am Start und konnte einige Staatsmeisterschaften sowohl im Ski-O als auch OL für sich entscheiden. Mein Vater Max war Langläufer im ÖSV und kam durch meine Mutter dann auch zum OL bzw. Ski-O. Auch er konnte einige Erfolge feiern. Dementsprechend war unsere Freizeitgestaltung als Familie immer sehr sportlastig. Gemeinsam mit meinen beiden Schwestern Sara und Marlene kam ich so schon früh mit dem Orientierungslauf und Langlauf in Berührung. Nachdem ich mich in den letzten Jahren voll auf den Langlauf fokussiert hatte, freue ich mich, dass ich jetzt wieder im Ski-O am Start stehen kann.

  • Was ist das Faszinierende an diesem Sport?

Antonia: Das Faszinierende an der Sportart ist für mich die Kombination aus Langlauf und dem Orientieren. Meiner Meinung nach bringt die Langlauftechnik viel größere Herausforderungen mit sich als „normales“ Laufen. Schon allein die Physis-Trainings sind mit einem viel höheren Zeitaufwand verbunden. Bei den Ski-O Trainings und Wettkämpfen kommt dann noch das Laufen auf den schmalen Spuren hinzu. Gerade dort ist aber auch das Orientieren nicht einfach und erfordert einiges an Training.

Tobias: Orientierungslauf war und ist für mich eine der schönsten und spannendsten Sportarten, weil er extrem vielseitig ist und man immer auf der Suche nach dem „perfekten Lauf“ ist.

  • Wie hast du dich auf die Ski-O Saison 2022/2023 vorbereitet?

Antonia: Ich trainiere im Frühjahr und Sommer meistens in und um Graz, da ich hier studiere und wohne. Mein Training besteht vor allem aus Skiroller-, Rad-, Lauf- und Krafteinheiten. Im November 2022 waren wir dann erstmals mit dem Team für ein Wochenende am Dachstein-Gletscher und im Dezember schließlich in Finnland. Gerade das Trainingslager in Finnland hat mir viel Selbstvertrauen beim Orientieren auf den schmalen Spuren gebracht.

Tobias: Im Sommer habe ich mich wie schon letztes Jahr hauptsächlich durch Lauftraining fit gehalten. Zusätzlich habe ich durch diverse OL-Trainings und Skiroller OLs in Klagenfurt und Umgebung versucht, meine OL-Technik zu verbessern. Im Herbst musste ich krankheitsbedingt leider einige Trainingstage ausfallen lassen. Vor allem das einwöchige Ski-O Trainingslager in Finnland Anfang Dezember war für mich persönlich sehr wertvoll und ich konnte gefühlt einen Schritt nach vorne machen. 

  • Verlegung auf die Tauplitzalm: Welche Verhältnisse werden die Athlet*innen dort erwarten (Ski-O-technisch, Gelände, Bahnen)?

Antonia: Auf der Tauplitzalm wird uns sicher eine wunderschöne Kulisse erwarten. Eine zusätzliche Herausforderung wird die Höhe werden. Das Gelände ist sehr offen, durchsetzt von einigen Waldstücken – daher, in meinen Augen, durchaus vergleichbar mit der Ramsau. Ich denke jedoch, dass die Bahnen mehr Höhenmeter beinhalten werden und das durchaus auch bei der Routenwahl mitzubedenken sein wird.

Tobias: Mit einer Höhe von über 1600m wird die Tauplitzalm für die skandinavischen Athlet*innen aus physischer Sicht sicher eine noch größere Herausforderung als die Ramsau am Dachstein darstellen. Ski-O technisch erwartet die Teilnehmer*innen ein tolles herausforderndes Gebiet, welches sowohl durch offenes Gelände als auch Waldpassagen mit einigen harten Anstiegen geprägt ist.

  • Welche Ziele steckst du dir für den Ski-O-Weltcup auf der Tauplitzalm?

Antonia: Mein Ziel für die Saison 22/23 ist, den Rückstand auf die Siegerin möglichst gering zu halten, das Idealziel wäre bei 20% und darunter. Ob ich dieses Ziel allerdings auch schon beim WC auf der Tauplitz erreichen kann ist fraglich, da mich um den Jahreswechsel ein grippaler Infekt erwischt hat und ich deswegen noch nicht weiß, wie mein Energielevel an den Wettkampftagen aussehen wird.

Tobias: Die ersten beiden Austriacups in Seefeld und die Testrennen in Finnland stimmen mich sehr positiv. Aktuell fühle ich mich zwar langläuferisch noch nicht in Topform, aber mit technisch sauberen Läufen sollte ich auf jeden Fall um Top 10 Plätze mitkämpfen können.

  • Wie siehst du die Entwicklung des Ski-O-Sports in Österreich?

Antonia: Die Entwicklung sehe ich positiv, einerseits, dass wieder mehr junge Sportlerinnen und Sportler in das Team aufgenommen wurden, und andererseits, dass wir ein größeres Budget für Trainingslager und Wettkämpfe haben. Dadurch konnten wir nach Finnland reisen, wo wir top Trainings- und Wettkampf Bedingungen vorfanden. Ich denke nämlich, dass gerade diese professionellen Trainingsumgebungen helfen, unser Potential zu steigern und Motivation liefern, mit vollem Einsatz für den Ski-O zu trainieren.

Tobias: Die Durchführung der Weltmeisterschaft 2024 in der Ramsau am Dachstein hat aus meiner Sicht einen neuen Schwung in die Ski-O Szene gebracht. Im letzten Winter wurden im Austriacup durchwegs anspruchsvolle Wettkämpfe durchgeführt und auch die Teilnehmerzahlen sind im Vergleich zu den Vorjahren wieder angestiegen. Initiativen wie der Kärntner Ski-O Cup und regelmäßige Ski-O Trainings in Tirol leisten auch regional eine sehr gute Arbeit. An dieser Stelle möchte ich noch meinen Dank und Respekt gegenüber allen Veranstaltern ausdrücken. Die Organisation eines Ski-O erfordert aus meiner Sicht aufgrund der unsicheren Schneesituation und dem Legen der Zusatzspuren einen noch größeren Aufwand als jeder „normale“ OL. Im Leistungssportbereich bildet sich unter der Leitung von Miroslav Rygl langsam aber sicher auch eine motivierte Gruppe.

Wir wünschen dem österreichischen Team viel Erfolg bei den bevorstehenden Wettkämpfen und den Organisatoren einen guten Verlauf der Veranstaltung.

Alle Infos finden interessierte Beobachter*innen hier:

Eventor

in Ski-O Leistungssport

2. Januar 2023