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OL-Premiere im oberen Lesachtal

Erstmalig wurden in der Osttiroler Gemeinde Obertilliach, Schauplatz der Ski-O-EM 2016, Orientierungsläufe zu Fuß ausgetragen. Die monatelange intensive Vorbereitung wurde sowohl für den durchführenden Verein Orienteering Innsbruck Imst als die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und die ortsansässige Bevölkerung ein voller Erfolg und war auch vom Wetter begünstigt.

Samstag Nachmittag ging es für die 500 Teilnehmer kreuz und quer durch Obertilliach, das einige Höhenmeter aufzuwarten hatte. Die abgeschlossene Bahnlegung musste umgeplant werden, da eine Baustelle (neues Schwimmbad) dem Bahnleger Adrian Wickert die Anfangsposten nahm. Die neue Lösung erwies sich aber als noch besser – Start durch den Gang des Gemeindeamtes.

Das komplexe Dorf mit vielen Parallelsituationen erforderte viel Konzentration und Stehvermögen – als Highlight starteten die Elite Damen und Herren ganz am Schluß- ein Zuseherdurchlauf bei der Talstation der Bergbahn, 3 Zwischenzeiten und die Leistungen der Athleten machten das Rennen zu einem Krimi in den Staatsmeisterschaften, die gleichzeitig auch ein Worldranking Event waren. Bei der Zwischenzeit lagen 5 Damen innerhalb von 22 sec, die hohe Favoritin Ursula Kadan überraschenderweise zurück. Sie hatte dann die meisten Kraftreserven und die beste Orientierung und konnte sich noch klar vor Anna Simkovics und Laura Ramstein durchsetzen. Anna und Laura trennten nur 2 Sekunden. Ähnlich knapp ging es in anderen Kategorien zu, wie zum Beispiel  in der H65, wo Sieger Erwin Schweifer nur 7 sec vor dem 3.Platzierten Franz Hartinger lag.Oder D18 – Marie Maier nur 1 sec vor ihrer Klubkollegin Elena Zeiner.

Bei den Herren setzte sich vom Start weg der Neuseeländer Tim Robertson klar an die Spitze und holte sich den Tagessieg. Er knackte als Einziger die 15min Schallmauer. Staatsmeisterschaftsgold ging an Robert Merl, Silber an Mathias Reiner und Bronze an Christian Wartbichler.

Am nächsten Tag ging es über eine schnelle Mitteldistanz mit Ziel im wundervollen Biathlonstadion in das Gelände der SchiOL Europameisterschaften von 2016 – der Schnee war weg, wenn auch bei der Postenkontrolle 2 Wochen davor noch Schnee anzutreffen war. Man hatte wieder ein Sonnenloch während des Wettkampfes, zu regnen begann es pünktlich nach der Siegerehrung.

Eingebettet in eine wundervolle Kulisse, gab es wenige Höhenmeter, viele Sümpfe – die durch das nächtliche Gewitter noch aufgefüllt wurden – und den wie erwartet laufbetonten Schlußteil am Ende. Der Veranstalter machte sich die Mühe Brücken aufzustellen, um Routenwahlen zu schaffen und den Läufern das verbotene Queren der Lesach zu erschweren. Die Läuferinfo wird leider nicht von allen Läufern gelesen, auch von den Topleuten wie Tim Robertson und Robert Merl – sie disqualifizierten sich durch eine Selbstanzeige, nachdem sie ihren Fehler im Ziel bemerkten. Tagessieger bei den Herren daher Christian Wartbichler vor Mathias Gröll und Exweltmeister Mathias Leonhard.

Bei den Damen zeigte Anja Arbter erneut eine Bestätigung ihres Topergebnisses bei der Europameisterschaft im Tessin – sie siegte vor Laura Ramstein und Ursula Kadan.

Gesamtgesehen ein großes Danke an die Gemeinde Obertilliach mit Bürgermeister Mathias Scherer für ihre großartige Unterstützung und unseren Tiroler Freunden von Orienteering Innsbruck Imst mit Wettkampfleiter Hans Georg Gratzer, der vor der Mitteldistanz noch einen lange Nachbesprechung und umso kürzere Nacht hatte.

An beiden Tagen nahmen auch einige Obertilliacher Volksschülerinnen und Volksschüler teil – nach einem OL-Schnuppertraining am Freitag sie waren so begeistert und nahmen an beiden Tagen mit Erfolg teil.

von Wolfgang Pötsch in Austria Cup OL

30. Mai 2018