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MTBO-Junioren-WM – Diplomplatz zum Abschluss

Der Veranstalter wartete mit typisch skandinavischem Gelände auf: sehr viel Sumpflandschaft, wenige Wege, kaum nennenswerte Höhenunterschiede. Das Terrain präsentierte sich von der Befahrbarkeit her wieder unterschiedlichst (Erde, Gras, Sand, Mulch, Moorboden, Schotter). Es war auch ein wenig Glück mit dabei, wenn sich auf einer der langen Routenwahlen, die Wege und Straßen, als besser befahrbar präsentierten, als auf der Karte dargestellt. Auch war es wieder von unschätzbarem Vorteil, wenn man eine spätere Startnummer zugelost bekam, denn viele Pfade waren da schon gut ausgefahren und auch besser sichtbar. (Vor allem die schmalen „Single-Trails“ – im hohen Grass –waren  oft nur schwer sichtbar)

Leider klappte  es für einige österreichische Fahrer auch im Finalbewerb nicht so nach Wunsch, nachdem es bereits die ganze Woche zuvor schon nicht funktioniert hat. Das skandinavische Terrain muß einem grundlegend liegen, dann kann man auch alle Bewerbe gut fahren wie z.B. Andreas Waldmann oder Rafael Dobnik. Oder man kommt einfach damit nicht zurecht, weil man es nicht gewohnt ist; und nur ein Training und ein Model-Event kann daran auch nicht mehr viel ändern. Fast alle Jugendliche sind nur mitteleuropäisches bzw. alpines Terrain gewohnt. Bestenfalls ist man noch Geländetypen unserer Nachbarländer gewohnt (ungarisch oder südländisch). Daher die Hoffnung, daß es für den Rest des Teams in den kommenden Jahren besser klappen wird [2014 Polen, 2015 Tschechien].

Die Streckenlänge bei den männlichen Junioren betrug 25,9km Luft (34,7km Optimalroute) mit ca. 290Hm und 19 Posten. Als Siegerzeit (offizielles WM-Bulletin) wurde zwar unter 90 Minuten prognostiziert, doch die Strecke erwies sich als wesentlich selektiver, als angenommen. Schließlich war es nur 1 Fahrer, der die 100min-Marke unterbot. Und zum 4.Mal in dieser Woche wurde am Abend die „La Marseillaise “ gespielt, und so krönte sich der Franzose Cedric BEILL zum erfolgreichsten Sportler dieser MTBO-WM-Woche.

Auch der Österreicher Andreas WALDMANN ist nach diesem schwierigen Rennen endgültig in der Weltspitze der Junioren angekommen. Sein 6.Platz im Abschlussbewerb in 1h43:48 mit 4:42min Rückstand auf den französischen Dominator Cedric BEILL (1h39:06) lässt für die Zukunft hoffen; und diese Zukunft heißt: Junioren-WM 2014 in Polen! Die Mission lautet: „Gold!“ (oder zumindest wieder eine Medaillie). In keiner anderen OL-Disziplin des ÖFOL liegt ein möglicher WM-Titel im kommenden Jahr, so im Raum des Möglichen, als im MTBO bei den Junioren (M20)!

Diese heurige WM-Langdistanz wurde auch dadurch entschieden, daß es gleich 2 Kartenwechsel gab ( 2xA3-Karten + 1x A4), jedoch gab es kein Einerstaffelsystem. Jedesmal Stehenbleiben, neu falten, und sich auch neu sammeln, um dann hoffentlich wieder in den „Flow“ zu kommen und wieder richtig Tritt zu fassen. Platz 2 und 3 ging in diesem Rennen an 2 Tschechen (Tomas STANEK 1h40:37 und Vojtech LUDVIK 1h41:46), wobei die Zeit des 3.Patzierten, knapp 2 Minuten schneller als die von Andreas war. Hervorragend auch diesmal wieder Rafael DOBNIK, der in 1h54:57 den sehr guten Platz 16. belegte.

Bei den Damen war Svetlana POVERINA wieder eine Klasse für sich. Sie benötigte für die 20,6km (Luft) bzw. 27,8km (Optimal)+ 230HM nur 82:59 Minuten und siegte wiederum deutlich vor der Finnin Ruska SAARELA (86:20) und der Tschechin Katerina NOVAKOVA (88:19). Dies war die 3. Goldmedaillie für die Russin. Österreichs beste Fahrerin auf der Langdistanz ist – so wie im letzten Jahr – Julia RITTER, die auf Platz 23 kam (120:13); nur knapp einen Platz hinter ihr (24.Pl.), liegt Lisa PIRKER, die auch bei diesem Bewerb nicht ohne „Riesen-Fehler“ bleiben konnte und so eine deutlich bessere Platzierung.

Fotos: Michael Melcher

von Michael Melcher in Leistungssport MTBO

4. September 2013