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CHAT-OL in Vorarlberg

Nach der erfolgreichen Erstausgabe 2009 in Feldkirch und Göfis machte sich die OLG St. Gallen-Appenzell unter Mario Ammann auf den Weg eine Wiederholung auf die Beine zu stellen und kontaktierte die damaligen Partnervereine, den Schulsportverein Dornbirn-Schoren und den LKI – mittlerweile zum Laufklub Kompass Imst-Innsbruck gewachsen –  mit dem Angebot  im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit und dabei zu sein.

So kam der Event in Fahrt und die Bewerbung wurde als CHAT-OL vom ÖFOL angenommen.

Nach einer längeren "Herbergssuche" für den samstägigen Wettkampf landete man schließlich im Laternsertal, einem unten steilen, oben aber moderat geneigten und OL-technisch feinem Gebiet um die Gapfol-Bergbahen. Die Talstation, mit der gerade noch ausreichenden Infrastruktur, diente dann den knapp über 2.000 Teilnehmern, darunter circa 370 Österreicherinnen und Österreichern, als Basislager für einen interessanten OL-Nachmittag.

War das Tal am Morgen noch nebelverhangen, präsentierte sich die Region dann am Nachmittag von der sonnigen Seite und motivierte. Alle LäuferInnen der längeren Bahnen nutzten als Weg zum Start die Seilbahn und starteten knapp unterhalb der Waldgrenze. Nicht immer nur bergab ging es dann in einem gut belaufbaren, mit vielen Heidelbeerstauden bespickten und fein kupierten Gelände über eine steile Zielwiese dem Ziel entgegen. Viele feuchte Passagen in dem frisch vom Schnee entblößten Gelände konnte man an der Bekleidung und dem Schuhwerk der Teilnehmer ablesen.

Wirft man einen Blick auf die Ergebnisliste des als Österreichische Staatsmeisterschaft über die Mitteldistanz, 2. Austria Cup, Schweizer Nationalen OL und Weltranglistenlauf ausgetragenen Bewerb, dann erkennt und bestaunt man sowohl die numerische Stärke als auch die sportliche Überlegenheit der Schweizer – lediglich in einer einzigen gemeinsamen Kategorie ging der Sieg an Österreich (Pierre Kaltenbacher, H35-).

In der Österreichischen Staatsmeisterschaftswertung konnte Gernot Kerschbaumer seinen Titel vom Vorjahr souverän verteidigen. Die Silbermedaille holte sich Helmut Gremmel, auf Rang 3 Erik Simkovics. Bei den Damen entschied Laura Ramstein in Abwesenheit der verletzten Ursula Kadan einen Sekundenkrimi vor Anna Simkovics und Anja Arbter für sich.

Die Österreichische Staatsmeisterschaft Sprint, zugleich 3. Austria Cup und Schweizer Meisterschaft für alle Kategorien (auch D/H-10) wie auch Weltranglistenlauf für die Elite am Sonntag spielte auf einer ganz anderen Bühne, nämlich der städtischen. Schon am Morgen spürte man die Anspannung der Teilnehmer und Organisatoren, hektisches Tun und Agieren vor und hinter den Kulissen. Obwohl es ein Angebot für öffentliche Anreise gab, reichte die Kapazität der riesigen Tiefgarage unter dem Wettkampfzentrum nicht aus, alle Fahrzeuge aufzunehmen – ein wenig Stress war die Folge.

Schließlich fanden aber alle einen Parkplatz, das Wettkampfzentrum, einen Platz zu rasten, den Weg zur Garderobe und weiter zu Start 1, 2 oder 3. Für alle Elitekategorien gab es  Busse zur Quarantäne – Zugang zum Bus wiederum durch die Tiefgarage.

Auch die Laufbahnen während des Wettkampfes führte unten durch, um die stark befahrene Stadtstraße nicht queren zu müssen und einen kleinen Park mit zahlreichen Schlussposten erreichen zu können. Bei intensiver Arenastimmung lief man ins Ziel, was für manche Österreicher eine neue Erfahrung war.

Das absolut flache, urbane Gelände, mit interessanten Passagen durch ehemalige, zu Kunst- und Kulturflächen gestalteten Produktionsquartiere, und ein verwinkeltes Stadtzentrum ergaben einen sehr schnellen Wettkampf, bedingt durch viele Richtungswechsel war dieser aber auch durchaus anspruchsvoll.

In der Österreichischen Staatsmeisterschaftswertung wurde bei den Herren Gernot Kerschbaumer seiner Favoritenrolle gerecht und holte sich das zweite Gold innerhalb von 24 Stunden vor dem wieder genesenen Titelverteidiger Robert Merl und Christian Wartbichler. Auf Rang 4 mit nur zwei Sekunden Rückstand auf den dritten Platz Matthias Reiner, der das erste Jahr in der Elite läuft. Bei den Damen entsprach das Podium exakt jenem des Vortages: Laura Ramstein vor Anna Simkovics und Anja Arbter.

Insgesamt brachte die Ergebnisliste das gleiche Bild wie am Vortag – Schweiz vor Österreich – und wohl für viele die Frage "Wie machen die das in der Schweiz?" und für den Veranstaltungspartner aus Tirol die Erkenntnis "Wir können´s auch!"

Bericht ORF Sport + 

Links:

> Ergebnisse Laterns 16.05.2015
> Ergebnisse Dornbirn 16.05.2015
> Fotos Laterns Teil 1 von Thomas Egger
> Fotos Laterns Teil 2 von Thomas Egger
> Fotos Dornbirn von Thomas Egger

Fotos auf dieser Seite: Katharina Adenstedt

von Hans Georg Gratzer in Austria Cup OL

19. Mai 2015