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Sommer-Trainingslager ÖFOL Jugendkader

Samstags vergangene Woche zog es das Team des ÖFOL Jugendkaders in das wunderschöne Tirol, um dort das alljährliche Sommer-Trainingslager abzuhalten. Doch wir hatten die Rechnung diesmal ein wenig ohne das Wetter gemacht.

Gestartet wurde das Trainingslager mit einem lockeren Training in Ötztal-Bahnhof. Die Karte ist vor allem durch ihr kuppen- und steinreiches Gelände charakterisiert. Die Navigation im Postenraum erfordert höchste Konzentration. Durch reichlich Posten kam es ständig zu Richtungswechsel die jeden forderten.

 

Sonntags war ein Downhill-Kompass-OL in Obtarrenz an der Reihe. Die reduzierte bzw. weiße Karte machte den überwachsenen Hangwald unberechenbar. Nachmittags folgten Sprint-OL- Intervalle in Imst-Stadt. Gestartet wurde zu zweit im Jagdstart. Verschiedene Ebenen und sehr komplexe Routenwahlen brachten selbst den routiniertesten OLer an seine Grenzen.

 

Zu Beginn der nächsten Woche standen lange Teilstrecken in Hochimst auf dem Programm. Nicht unweit von unserer Almhütte, die uns für das Trainingslager Obdach gewährte, warteten einige Höhenmeter auf uns. Auch galt es große Gräben (bis zu 100m Tiefe) zu passieren oder umlaufen, wobei letzteres weniger Adrenalin verursachte. Ebenfalls überraschten uns durch viel Regenwasser gespeiste Gebirgsbäche, dessen Überquerung sich mangels Brücke als schwierig erwies.

 

Der Nachmittag wurde gut in der Kletterhalle genutzt. Das Bouldern und Toprope-Klettern erwies sich als große Anstrengung. Aber jetzt sind auch die unpassierbaren Felswände für uns passierbar geworden. 😉 Am Ende wurden wir alle vom Klettertrainer aus rund 15m Höhe abgeseilt, eine wahre Mutprobe für alle Athleten.

 

Der darauffolgende Tag wurde mit einem nervenaufreibenden Sprint in der Altstadt von Nassereith gestartet. Mit einigen tricky Routenwahlen ging es am Nassereither See vorbei an den Stadtrand, wo es galt durch hohes Gras das Lauftempo hochzuhalten. Besonders geprägt war dieses Training durch einen „falschen“ Posten, den keine Bahn anlaufen musste. Jedoch war nicht unweit davon der „richtige“ Posten versteckt, den jedoch jeder Läufer zu finden hatte. Einige mispunches waren die Folge. Nachmittags wurde der „Attack Point“ trainiert. Hierbei wurde die Karte Seefeld benutzt.

 

Nachdem wir unseren Rumpf und unsere Beine im ersten Sonnenlicht seit Beginn des Trainingslagers in einer kleinen Workout-Session gestärkt hatten, hatten wir auch die Ehre mit der Sommerrodelbahn ins Tal zu fahren. Am Mittwochnachmittag stand dann die Staffel in Teilweisen auf dem Programm. Gestartet wurde in 2er-Teams, wobei jeder Läufer auch ein zweites Mal starten musste. Hier ging es nur per aspera ad astra. Der an Obtarrenz angrenzende Hangwald war fast durchgehend mit Wacholderbüschen überwachsen, auch eine Weidekuh verwirrte im Postenraum ankommende Läufer. Am Ende kam die Staffel von Laura Venhauer und Simon Tobler am besten mit dem ruppigen Gelände zurecht und konnte sich zurecht den Sieg sichern.

 

Am letzte Tag gingen wir bei ungewohnt warmen Temperaturen und Sonnenschein in Haiming an den Start. Diese Karte könnte dem ein oder anderen durchaus aus der MTBO Saison 2019 bekannt vorkommen, doch bei uns stand der Fuß-OL im Fokus. Und so schnell waren wir bei unserem achten und letzten OL-Training: Hasenjagd. Hierbei muss man aber wissen wie der Hase läuft: Eine Gruppe von Läufern wird irgendwo in den Wald geführt, wobei Kartenkontakt nicht gestattet war. Auf ein Zeichen durften alle die Karte in die Hand nehmen und mussten so schnell wie möglich zu einem vorher genannten Posten laufen. Eine Mixtur aus Massenstart, Auffangen und totaller Verwirrung machte jede Mulde einen nahezu tödlichen Postenstandort.

 

Auch für Unterhaltung war gesorgt: Denn da waren noch die Austrian Youth Orienteering Outfit Championships, kurz AYOOC: Dieses prestigeträchtige Event wurde in mehreren Runden ausgetragen, mit dem gewählten Outfit musste auch später beim Training gelaufen werden. Online per Strava wurde über das beste Outfit abgestimmt – auch der EM-Vierte Riccardo Rancan (SUI) ließ sich nicht die Chance entgehen abzustimmen. Im Finale setzte sich knapp Leo Holper durch, der vor allem durch die an „Meister Proper“ angepasste Frisur keinen Platz für Mitstreiter ließ.

 

Summa summarum war das Trainingslager in Tirol einfach großartig. Ich möchte diese Gelegenheit nutzten, um mich stellvertretend für das gesamte Jugendkader-Team, für das grandiose Trainingslager bei allen Trainern, Organisatoren, Postensetztern, Fahrern und Betreuern zu bedanken.

von Gustav Greiner ÖFOL-Jugendkader in Alle News Leistungssport OL Leistungssport

5. September 2021