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Freud und Leid – oder: die Tücken des OL – Sports

MTBO WM Schweden 2022
MTBO WM Schweden 2022

„Deja vu – wie angesagt“

… war der erste Online – Kommentar von Thomas Wieser zum ersten Rennen bei der MTBO WM 2022 für Elite und Junioren in Falun/Schweden. Der Start am 15. Juli 2022 hätte besser nicht sein können.

Wie schon in Litauen konnte Hannes Hnilica seine physische und biketechnische Topform tatsächlich ausspielen und sich mit einem – für die Mitteldistanz sicheren – Vorsprung von 1:22 Minuten den „angesagten“ Weltmeistertitel bei den Junioren sichern: „Bis auf ein paar kleine Unsicherheiten und einen 50-Sekundenfehler im o-technisch kniffligen Schlussteil gelang mir ein sehr gutes Rennen. Ich konnte das Tempo immer hoch halten, sodass ich schließlich mit relativ großem Vorsprung vor Felix Silver, dem Vizeweltmeister des Vorjahres, gewinnen konnte.“

Der Schwede teilte sich den zweiten Platz zeitgleich mit dem Schweizer Flurin Schnyder.

Mit einem 6. Platz beim Sekundenkrimi der Junioren konnte Lukas Wieser mit zwei Sekunden Vorsprung auf den Spanier Jose Antonio Villar Gorriz ein weiteres Diplom zu seiner mittlerweile umfangreichen Sammlung hinzufügen, und endlich einmal mit Hannes gemeinsam an der Siegerehrung teilnehmen!

Jana Hnilica fühlte sich körperlich nicht wirklich fit („Meine Beine waren irgendwie leer“). Sie fuhr in dem schnellen Gelände „nur“ auf Platz 15 und hofft, bei ihrer Paradedisziplin, dem Sprint, auf ein ähnlich gutes Rennen wie bei der „EM-Silberfahrt“ in Litauen.

Nicht ganz zufrieden war  Benni Gaudernak, dem nicht immer die besten Routen glückten, und der mit einem Platz im Mittelfeld vorlieb nehmen musste.

Starker 15. Platz für Andreas Waldmann

In der Elitekategorie der Herren konnte der Wiener  Andreas Waldmann einen soliden 15. Platz erkämpfen. Auch Tobias Breitschädel, Georg Koffler und Martin Illig landeten innerhalb einer Minute in der vorderen Hälfte des starken Starterfeldes.

Nicht ganz zufrieden waren die „EM-Staffelsilberne“ Marina Reiner mit Platz 22 („Ich habe zwar ein paar kleinere Fehler gemacht, bin aber dennoch von dem relativ großen Rückstand von 7 Minuten auf die Goldmedaille überrascht“) und Michi Gigon (38.), die berufsbedingt keine optimale Vorbereitung hatte und durch den mittlerweile deutlichen physischen Abstand zur „jungen Generation“ ihre orientierungstechnische Überlegenheit nicht mehr wie gewohnt ausspielen kann.

Mit Spannung erwartet: die Staffel!

Bei der Staffel am 16. Juli, bei der das österreichische Juniorenteam nach den letzten Erfolgen zu den Medaillenanwärtern zählte, war die Spannung entsprechend hoch.

Bei den Herren 20 starteten in bewährter Manier Lukas Wieser, Benjamin Gaudernak und Hannes Hnilica, die sich ein heiß umkämpftes Rennen um die Medaillen lieferten.

Nach dem 2. Läufer lag Finnland schon etwas voraus, Schweden, und mit etwas Abstand Tschechien und Österreich in Schlagdistanz dahinter. Voll motiviert, rasch den Anschluss zu finden, passierte Hannes, als er den Tschechen überholte, ein Parallelfehler – statt der Bronzemedaille: Fehlstempel! Ein bitteres Ergebnis nach der beherzten Fahrt der drei Junioren, aber es zeigt sich immer wieder: eine Staffel ist erst aus, wenn der 3. Läufer ausgelesen hat.

In den Elitekategorien lief es diesmal nicht ganz so nach Wunsch. Jana Hnilica übergab nach einer sehr zufriedenstellenden Leistung auf dem 7. Gesamtrang, nationenbereinigt auf Platz 6. Ein Diplom schien also durchaus möglich. Michi Gigon, der einige Ungenauigkeiten passierten, und Marina Reiner, die letztlich sehr alleine im Wald war, erreichten letztendlich den 8. Platz in der Nationenwertung (gesamt 10., 2 Minuten am Diplom vorbei).

Großes Pech hatte Tobias Breitschädel, der – unterwegs in der Spitzengruppe – einen schweren Sturz verzeichnete, bei dem auch sein Bike in Mitleidenschaft gezogen wurde. Der Henndorfer kämpfte sich zwar mit defekter Schaltung noch ins Ziel, verlor aber so leider den Anschluss zur Spitze.

Georg Koffler fuhr ein solides Rennen, konnte jedoch die Lücke nach vorne nicht mehr schließen. Andreas Waldmann („Das Rennen war recht gut“) brachte das Team letztlich noch auf den 12 Nationenrang.

Nach einem durchwachsenen Staffeltag folgt morgen, Sonntag, die Langdistanz, am Montag genießt das Team den Ruhetag.

Alle Infos: www.wmtboc2022.se/

von Hannes und Sonja Hnilica in MTBO Leistungssport

16. Juli 2022

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