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Nachruf auf Franz Trampusch

Franz Trampusch
Franz Trampusch

Danke, lieber Franz!

Er war eine der wichtigsten Säulen im OL-Sport, er war Visionär, Pionier und Wegbereiter. Am 20. Juli 2022 verstarb er unerwartet im Alter von 89 Jahren:

Franz Trampusch, Gründer des Leibnitzer AC, Gründer des steirischen und Mitbegründer des Österreichischem OL-Verbandes und jeweils dessen Präsident, Ehrenpräsident des Steirischen Verbandes.

Franz Trampusch entdeckte seine Liebe zum OL-Sport beim ASKÖ Bundesfest 1963 in Salzburg, wo im Rahmen des Festes eine Art Kompasslauf als österreichische Meisterschaft ausgetragen wurde. Franz gewann den Lauf und das motivierte ihn derart, dass er sich mehr und mehr mit der neuen Sportart auseinandersetzte. Er suchte in Österreich Verbündete und beteiligte sich an vielen internationalen Events, darunter auch die Europa- und Weltmeisterschaften in den 1960er-Jahren.

Angetrieben von den Erfolgen gründete er 1961 den Leibnitzer AC und begann junge Talente um sich zu scharen, die in den darauffolgenden Jahren die österreichische OL-Szene beherrschten.

Großen Eindruck machten in dieser Zeit auch die legendären Duelle, die sich Franz Trampusch mit dem unvergessenen Franz Maier aus Pinkafeld lieferte.

Als Perfektionist war ihm die permanente Weiterentwicklung unseres Sportes ein ganz zentrales Anliegen. So war er treibende Kraft bei der Gründung des steirischen Verbandes 1970 und auch des Österreichischen Verbandes 1966, dessen Präsident er von 1974 bis 1976 und von 1978 bis 1979 war. Franz war zudem in der IOF, dem OL-Weltverband, viele Jahre lang Mitglied der Technischen Kommission.

Neben seiner Rolle als Athlet war er zudem stets Ausrichter von OL-Wettkämpfen, so etwa auch beim ersten internationalen Wettkampf in Wundschuh 1968, an dem auch die PO Bengstson Gruppe mit Aktiven aus vielen Ländern teilnahm.

OL-Karten im heutigen Sinne gab es zu dieser Zeit in Österreich natürlich noch keine. So wurde hier so gut es ging improvisiert. Als begeisterter Fotograf stellte Franz Trampusch in aufwendiger Arbeit auf Schwarz/Weiß-Basis Fotokarten für die Wettkämpfe her.

Mit Fug und Recht kann heute im Rückblick festgestellt werden, dass alle großen OL-Events, die in den letzten 50 Jahren in der Steiermark, aber auch in Österreich stattfanden, ein wenig „Franz Trampusch“ in ihren Genen hatten.

So etwa die OL-Alpencup Events 1975, 1977, 1980 und 1987, die legendäre „Tio Mila Austria“ in der Südsteiermark in den 1980er- und 1990er-Jahren, die PWT-Events 1997 und 1998 sowie die OL-Champions Week 2000 in Leibnitz mit insgesamt 18 Events in einer Woche. Dabei war sein Lieblingsort, die Aflenzer Römerhöhle, einer der Austragungsorte.

Seine letzten Einsätze als Aktiver im Alter von 87 Jahren hatte Franz Trampusch beim Südost Cup 2020, wo er bravourös den selektiven Parcours bewältigte, sowie bei den österreichischen Sprintmeisterschaften in Graz 2020.

Am 20. Juli 2022 endete für unseren Franz der Orientierungslauf seines Lebens.

Franz wird uns fehlen. An allen Ecken und Enden. Wir werden ihn vermissen, aber wir können als große OL-Familie versprechen, unseren so geliebten Sport in seinem Sinne weiterzuführen.

„Danke, Franz, du bleibst für uns Freund, Wegbereiter, Vorbild, Motivator und Maßstab, wenn es um Menschlichkeit, Leistung und Streben nach Besseren geht“, sagen Sepp und Franz Hartinger, Begleiter von Franz Trampusch von der ersten Stunde an, im Namen aller, die die Ehre hatten, mit Franz Trampusch ein Stück des Weges zu gehen.

Der Österreichische Fachverband für Orientierungslauf wird Franz Trampusch immer ein ehrendes Andenken bewahren. Seine Verdienste um den Orientierungslaufsport waren vorbildlich, er war einer der Gründungsväter, die dem OL-Sport in Österreich zu seiner erfolgreichen Entwicklung verholfen haben. Sein Name ist mit der Geschichte des Orientierungslaufsports untrennbar verbunden.

Unser Mitgefühl gilt den trauernden Angehörigen.

Parte Franz Trampusch

von Sepp und Franz Hartinger in Verbandsmitteilungen

22. Juli 2022

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