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WMOC: Drei Medaillen für Österreich!

WMOC 2022
WMOC 2022

Von 8. bis 16. Juli 2022 fanden am „Sporn“ von Italien, dem Gargano, einem landschaftlich reizvollen Teil der Region Apulien, die Seniorenweltmeisterschaften im Orientierungslauf statt.

50 Teilnehmer*innen aus Österreich ließen sich diesen sportlichen wie kulturellen und kulinarischen Leckerbissen an der türkisen Adria nicht entgehen.

Fast 2700 Orientierungsläufer*innen aus 39 Nationen von fünf Kontinenten kämpften in den Alterskategorien von D/H35- bis D/H95- um die begehrten Weltmeistertitel.

Bei der Begrüßung zeigte sich der südliche Landstrich gar nicht von seiner charmanten Seite: Am 8. Juli zog nachmittags ein grimmiges Gewitter vom Meer her über die Halbinsel, das bei der Anreise nach Vieste, wo sich das Wettkampfzentrum befand, mit Sturm und erheblichen Regenmengen sogar zu einer Straßensperre und Umleitung über die malerische, aber kurvenreiche Küstenstraße führte. Entsprechend aufgeregt fielen die Schilderungen der Teilnehmenden über die letzten Kilometer bis ans Ziel ihrer Reise aus.

WMOC 2022

Am nächsten Tag schien aber schon wieder die Sonne und die Seniorinnen und Senioren begannen mit der OL-Karte in der Hand das Model-Event rund um das in einer Schule untergebrachte Wettkampfzentrum und die Trainingsläufe in Vico del Gargano, Rodi Garganico und Monte Sant’Angelo zu erkunden.

Glücklich durfte sich schätzen, wer in dem stolz auf einer Klippe über dem Meer thronenden Peschici bei der Sprint-Qualifikation nach dem Arena-Durchlauf in den engen, verwinkelten Gässchen mit Treppen auf, Treppen ab in der historischen Altstadt den Überblick bewahrte und einen Startplatz im A-Finale ergattern konnte.

Fürs A-Finale im Sprint qualifiziert

Hervorragend gelang das bei den Österreicher*innen Philipp Haider, Ferri Gassner und Otto Venhauer, die in ihren Heats und in Alterskategorien bei der Qualifikation als Vierter durchs Ziel gingen, Ulrike Rode (6.), Reinhard Siegert (8.), Manuela Hlosta (9.), Thomas Hlosta (10.), Judit Resch (11.), Josef Polster (11.), Dieti Venhauer (11.), Günther Kroupa (12.), Martin Grünberger (14.), Paul Grün (14.), Herwig Proske (15.), Meinrad Huemer (16.).

Tags darauf wurde dann das Sprint Finale in dem idyllisch am Meer gelegenen Städtchen Vieste ausgetragen. Nach dem Start ging es gleich in einen geometrisch angelegten Stadtteil und von dort durch die engen und teils touristisch belebten Gässchen bis hinauf zur alten Festung und wieder hinunter bis zum Zieleinlauf direkt neben dem Meer.

Zu bejubeln gab es dabei den ersten und einzigen Weltmeister bei dieser WMOC aus den österreichischen Reihen: Otto Venhauer wurde mit einer Spitzenzeit von 12:34 in der Kategorie Herren 80- Erster und ließ den zweitgereihten Knud Sörensen aus Dänemark um 1:10 Minuten hinter sich. Dritter wurde der Schwede Roland Karlsson.

Otto Venhauer, WMOC 2022

Weltmeister Otto Venhauer!

WMOC 2022 - Sprint M80

Bahn Herren 80- Sprint-Finale, Vieste

Im schattigen Wald

WMOC 2022

Am Dienstag, 12. Juli, durfte man sich erstmals im kühlen Foresta Umbra ein Bild vom Gelände machen, das ein wenig an den Wienerwald erinnerte, wenn man die Stechpalmen ausblendete, und wurde am Dienstag bei der Wald-Qualifikation dann doch ein wenig überrascht, dass sich weit mehr Dolinen und Felsenhügel im Wald befanden, als vermutet.

Die Mitteldistanz brachte dann die zweite Medaille für Österreich: Ferri Gassner wurde bei den Herren 55- ex aequo mit dem Litauer Svajunas Ambrazas mit einer Zeit von 30:45 Dritter, vor ihnen lagen der Finne Matti Yliluikki (1.; 30:03) und der Schwede Ola Hultin (2., 30:05). Hervorragend schlug sich auch Manuela Hlosta, die bei den Damen 55- Fünfte wurde.

Ferri Gassner mit seiner Bronze-Medaille (Mitteldistanz).

Mitteldistanz H55

Mitteldistanz – Bahn H55

Bahn mit Ferris Route als PDF in hoher Qualität

Die Langdistanz führte neuerlich in das mit Dolinen gespickte Waldgebiet. Diesmal boten sich jedoch mehr Wege zur Routenwahl an. Ferri Gassner, Weltmeister über die Langdistanz bei der WMOC 2021 in Ungarn, knüpfte an seine Vorjahresleistung an und musste sich mit einer Zeit von 50:06 diesmal nur dem Litauer Svajunas Ambrazas (47:11) geschlagen geben, mit dem er sich bei der Mitteldistanz Platz 3 geteilt hatte. Dritter wurde bei der Langdistanz der Norweger Svein Nygaard (53:13).

Ferri Gassner, Langdistanz, WMOC 2022

Ferri Gassner bei der Siegerehrung: Vize-Weltmeister über die Langdistanz! Foto: T. F. Weber

WMOC Langdistanz H55

Langdistanz, Bahn H55

Bahn mit Ferris Route als PDF in hoher Qualität

Für die exzellente Organisation der Seniorenweltmeisterschaft zeichnete Gabriele Viale mit seinem Team verantwortlich. Alles klappte wie am Schnürchen, Bustransport, Beschilderung der teils weiten Wege zum Start, Trinkwasser im Ziel, Karten und Bahnen waren ein Genuss.

Ein Genuss war auch der Gargano selbst mit seinen pittoresken Städtchen, den prächtigen Sand- und Kies-Stränden, der mit Grotten und fotogenen Felsentoren durchsetzten Küste und einer an regionalen Spezialitäten reichen Küche.

Alle Ergebnisse: https://eventor.orienteering.org/Events/Show/7208

Fotos: Kirchmeir, Martin Grünberger, Gert Binder, Mario Amann, Ferri Gassner

 

 

von Elisabeth Kirchmeir in OL

31. Juli 2022

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