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Robert Merl sprintet auf den super 15. Platz

Sonntagnachmittag, bei angenehmen Lauftemperaturen, kämpften zunächst die Damen um begehrtes Edelmetall. Nachdem sich alle drei österreichischen Damen für das Finale qualifiziert haben, hatten die doch zahlreichen österreichischen Fans vor Ort ausreichend Möglichkeit um lautstark anzufeuern, was sie auch taten. Als erste in rot-weiß-rot stürmte Anna Nilsson-Simkovics durch die Arena. Auf der einfach anmutenden und daher läuferisch fordernden Schlussschleife holte sie nochmal alles aus sich raus und eilte durch die Tausenden von Fans als eine der ersten ins Ziel.

„Technisch bin ich eigentlich zufrieden. Wahrscheinlich bin ich aber zu langsam gestartet, da hätte ich gleich mehr aufs Tempo drücken sollen“, so ein erstes Statement von Anna im Ziel.

Nur zwei Minuten hinter ihr startete Laura Ramstein. Bei allen Zwischenzeiten lag sie entweder knapp vor oder hinter Anna. Schlussendlich überquerte sie nur zwei Sekunden hinter ihrer Teamkollegin die Ziellinie, auch von ihr ein tadelloses Rennen. „Es kam alles so wie ich es mir vorgestellt habe und ich konnte mein Konzept das ganze Rennen hindurch erfolgreich anwenden. Ich bin mit dem Lauf zufrieden“, so Laura.

Danach vergingen ein paar Minuten bis Ursula Kadan ins Rennen startete. Leider verlor sie bereits zur ersten Zwischenzeit zu viel Zeit um ein ihrer Klasse entsprechendes Resultat erzielen zu können. Aber trotz anfänglicher Probleme kämpfte sie weiter und zeigte auf den verbleibenden Teilstrecken, dass die Form stimmt und in den verbleibenden Wettkämpfen voll mit ihr zu rechnen sein wird.

„Blackout am Start, das sollte natürlich nicht passieren, ist es aber. Danach lief es eh wie geplant, aber da war eine Top-Platzierung schon futsch“, meinte Ursi enttäuscht nach dem Bewerb.

Danach ging es Schlag auf Schlag, eine Bestzeit nach der anderen, bis die Dänin Maja Alm eine Machtdemonstration in Angriff nahm. In verletzungsbedingter Abwesenheit von Tove Alexandersson und Judith Wyder bewies sie, dass ihre starke Leistung bei der Sprint-Staffel am Vortag keine Eintagsfliege war. Von Zwischenzeit zu Zwischenzeit baute sie den Vorsprung aus und stürmte schlussendlich mit einem Vorsprung von 39,8 Sekunden auf Nadia Volynska (Ukraine) ins Ziel. Bronze holte sich nach einem starken Finish die Russin Galina Vinogradova.

Österreichs Damen landeten innerhalb von sechs Sekunden alle drei in den Weltcuppunkterängen. Anna wurde 33., Laura 36. und Ursi 37.

Unmittelbar danach nahmen die Herren das Rennen in Angriff. Helmut Gremmel konnte als Zweitgestarteter ebenfalls eine ausgezeichnete Atmosphäre bei Arena-Durchlauf und Zieleinlauf genießen. Nach einem souveränen Lauf wurde er im Endklassement mit dem 37. Rang (+1:27) und vier Weltcuppunkten belohnt.

„Sauberes Rennen, von Anfang bis zum Ende alles gegeben, ich bin zufrieden. Auch der Rückstand ist ok“, so Heli erschöpft im Teamzelt.

Danach fokussierten die österreichischen Fans auf Robert Merl. Als zehntgestarteter ließ er mit tollen Zwischenzeiten aufhorchen. Das ließ auch die österreichischen Fans zu Höchstleistungen auflaufen. Mit neuer Zwischenbestzeit peitschten sie Robert den Durchlauf entlang. Nach einer sensationellen Schlussschleife markierte Merl eine souveräne Bestzeit, an der einige Läufer zerbrachen. Danach hieß es warten. Die Zwischenzeiten ließen ein äußerst spannendes Finish erwarten, denn an die 20 Läufer waren nur knapp voneinander entfernt. Robi musste zwar zunächst das Sofa des Führenden an Vojtech Kral überlassen, aber eine Top 20 Platzierung war ihm sicher.

An der Spitze lieferten sich dann einige der Topfavoriten einen wahren Sekundenkrimi. Der gefuchste Jonas Leandersson (Schweden) hatte im Mittelteil das Rennen zu seinen Gunsten entschieden. Er benötigte für die 4,3km lange Strecke (schnellste Route) mit 22 Posten lediglich 13 Minuten und 12 Sekunden. Wohl auch aufgrund des Touchfree Stempelsystems waren sowohl Damen als auch Herren dermaßen schnell. Schlussendlich kam ihm Martin Hubmann (Schweiz) mit 1,9 Sekunden Rückstand am nächsten. Weitere 2,6 Sekunden dahinter sorgte Jerker Lysell für eine weitere schwedische Medaille. Mit lediglich 29 Sekunden Rückstand belegte Robert Merl den guten 15. Platz.

„Im ersten Drittel hatte ich zwei Unsicherheiten, danach lief es aber super. Das ganze Rennen fühlte sich der Speed gut an. Mit meinem Lauf bin ich sehr zufrieden. Mit Bestzeit bei dieser Kulisse ins Ziel zu kommen, war ein unbeschreibliches Gefühl“, freute sich Robi.

Alle fünf ÖsterreicherInnen in den Weltcuppunkterängen, davon einer in den Top 15, damit können wir mannschaftlich zufrieden sein.

Nach einem Ruhetag geht es am Dienstag mit der Mitteldistanz weiter.

Das WM Team zwitschert übrigens live on stage auf https://twitter.com/OrienteeringAut

von Gernot Kerschbaumer in Leistungssport OL

3. August 2015