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Österreichs Herren verpassen Bronze nach sensationeller Leistung nur um Sekunden

Bei brütender Hitze von über 30°C machten sich die Damen als erste auf den Weg in den Wald rund ums Schloss Turaida. Kurz vor dem Ziel gab es am Fuße des mittelalterlichen Schlosses einen Posten zu quittieren, für die schöne Szenerie hatten die Läuferinnen aber wahrlich keine Zeit. Posten in teils sehr grünen Waldpartien sowie viele zu querende Gräben forderten die Athleten heute sowohl technisch wie auch physisch. 

Laura Ramstein lief von Beginn weg ein sehr kontrolliertes Rennen und konnte nach einer überzeugenden Leistung auf der Startstrecke als neunte Läuferin übergeben. Anja Arbter konnte an die gute Ausgangslage anknüpfen und lag nach ihrer Strecke nur knapp zwei Minuten hinter den Diplomplätzen. Den einzigen größeren Zeitverlust hatte Arbter kurz vor dem Ziel zu beklagen. Auf einer Querroute verlor sie gegenüber der Umlaufvariante ungefähr eine Minute.  Auf der Schlussstrecke waren die Österreicherinnen weiterhin auf Tuchfühlung mit dem sechsten Platz. Ursula Kadan überholte zwischenzeitlich die vor ihr gestarteten Läuferinnen aus Estland und Lettland, lief gegen Ende aber in einen falschen Graben und verlor dort wertvolle Zeit. Zuvor passierte bereits der Dänin Maja Alm derselbe Fehler, die beiden liefen praktisch auf den Meter genau gleich. «Ich wollte die Grabenseite wechseln, habe aber diejenige eines Seitengrabens erwischt», so Kadan nach ihrem Lauf. «Weil es ziemlich steil war, sah man nicht so weit. Etwas später habe ich dann plötzlich gemerkt, dass etwas nicht stimmt.» Am Ende wurde es der hervorragende achte Platz und die Österreichischen Damen bewiesen, dass sie an einem guten Tagen sehr weit vorne mitlaufen können. Judith Wyder entschied das Rennen in einem packenden Duell mit Tove Alexandersson (Schweden) zu Gunsten der Schweizerinnen, den letzten Platz auf dem Treppchen sicherte sich das Team aus Russland. 

Bei nicht minder warmen Verhältnissen starteten die Herren zu ihren drei Strecken. Matthias Gröll stand für das Österreichische Team auf der Startlinie. Nach einem tollen Start lag er bei der Arenapassage zwischenzeitlich auf Platz sechs und gab schlussendlich an 18. Stelle liegend an Gernot Ymsén-Kerschbaumer. Vieles war zu diesem Zeitpunkt noch möglich, die Abstände waren äusserst eng. Was folgte war eine fantastischer Lauf von Ymsén-Kerschbaumer. Läufer um Läufer ließ er hinter sich, am Ende machte er über zwei Minuten auf die Spitze gut und übergab als fünfter an Österreichs Schlussläufer. Robert Merl ließ von Beginn weg kein Zweifel aufkommen, dass er an die sensationelle Vorarbeit seiner Vorläufer anschließen wollte. Nach einem beherzten Start passierte er die Arena auf Platz drei liegend und legte damit den Grundstein für eine dramatische Schlussstrecke in Turaida. Zehn Teams hatten nach Streckenhälfte noch realistische Chancen auf Edelmetall. Gastgeber Lettland, Norwegen und Frankreich konnten sich anschließend etwas absetzen. Merl war ihnen mit einer Gruppe jedoch dicht auf den Fersen und konnte in der Folge mit einer sehr sauberen Ausführung der letzten langen Route gar wieder zur Spitze aufschließen. Am Ende musste er sich in einem packenden Finish nur Norwegen, der Schweiz und Frankreich geschlagen geben. Es war der geniale Abschluss eines Österreichischen Tages, der definitiv Lust auf mehr macht. 

Den Schlusspunkt der diesjährigen WM in Lettland bildet die samstägliche Langdistanz. Ausgangspunkt wird dieselbe Arena wie bei der Staffel sein. Alle Resultate sowie Informationen zu den Weltmeisterschaften in Lettland gibt es auf der offiziellen Website der WM 2018.

in Leistungssport OL

9. August 2018