Das erste gemeinsame Trainingslager führte Österreichs neuen Nationaltrainer Radek Novotny und seinen Elitekader sowie den JuniorInnenkader von 11. bis 20. Februar 2022 nach Portugal.

10 Tage, 1 Bilanz:

Mehr als 20 Millionen Touristen pro Jahr können nicht irren. Und es stimmt: Portugal ist eine Reise wert. Auch in der Vorbereitung auf die kommende OL-Saison. „10 Tage in Portugal“ klingt wie Urlaub, ist harte Arbeit, fühlt sich aber gut an.

Auf halbem Weg zwischen Lissabon und Porto erstreckt sich der kilometerlange Sandstrand von Praia de Mira. Bunte Fischerboote aus Holz schaukeln in der Sonne. Hinter den Dünen breitet sich der riesige staatliche Forst aus. Auf einem Rastplatz zwischen den Pinien türmen sich auf den Holztischen mittlere Berge von Sporttaschen, Trainingsbekleidung, Laufschuhen, Wechselgewand und Trinkflaschen. Die rot-weiß-rote OL-Elite absolviert hier bei perfekten 15 Grad Lufttemperatur die ersten Trainingseinheiten. Mit dem erdig-harzigen Duft von Pinien in der Nase, mit dem leichten Wind, der vom Atlantik hereinweht in den Haaren und mit dem weißen Sand der nahen Dünen unter den Sohlen.

Laufgebiet mit skandinavischen Charakter

Ein paar Tage später übersiedeln die Elitekadermitglieder Jannis Bonek, Anika & Jasmina Gassner, Georg Gröll, Ylvi & Nicolas Kastner, Lukas Nowak, Mathias Peter, Carina Polzer, Anna Simkovics, Tina Tiefenböck, Hanni Trummer, Clemens & Jakob Wolfram sowie Gernot Ymsén ins Hinterland. Mittelportugal ist hügelig bis (mittel)gebirgig, die Temperaturen nähern sich in der Nacht dem Gefrierpunkt, am Tag gibt es mit 10-12 Grad sehr gute Lauf- und Trainingsbedingungen auf südländischen Karten mit skandinavischem Charakter.

Top-Trainingseinheiten mit dem neuen Nationaltrainer

Unter der Leitung des neuen ÖFOL-Nationaltrainers Radek Novotny und seines Co-Trainers Tommaso Scalet stehen viele hochwertige Trainingseinheiten wie etwa Multi-Technik-Training, Vielposten-OL, Staffel-Intervalle, Sprint-Trainings, Gedächtnis-OL-Übungen und Micro-Sprints am Ende längerer „langsamer“ Einheiten auf dem Programm. Immer sind unsere Läuferinnen und Läufer mit GPS-Sendern ausgestattet, Nachbesprechungen können daher noch professioneller durchgeführt werden.

Erfolge beim NAOM

Zum Abschluss dieses intensiven Trainingslagers mischt sich die flotte rot-weiß-rote Abordnung noch unter die Teilnehmer des NAOM. Das Norte Alentejano O’ Meeting rund um die Kleinstadt Castelo de Vide nutzen auch viele starke Läufer und Läuferinnen aus Schweden, Finnland, Italien, Lettland, Deutschland und Italien zur Formüberprüfung. Bei zwei der drei Etappen (Mitteldistanz, Sprint, Mitteldistanz) geht es auch um Weltranglistenpunkte.

Die spanische Grenze ist nicht weit, ein paar Kilometer nördlich von Castelo de Vide schlängelt sich der längste Fluss der iberischen Halbinsel, der Tajo Richtung Lissabon und Atlantik. Das Laufgebiet ist ebenso anspruchsvoll wie schön. Halboffenes Gelände mit Wiesen von unterschiedlicher Belaufbarkeit ist von Olivenbäumen, teilweise mächtigen Steinformationen und belaufbaren Felsplatten durchsetzt. Angereichert ist der südländische OL-Cocktail mit dornigen Dickichten. Trotz aller Müdigkeit am Ende dieses Trainingskurses endet die abschließende World Ranking-Mitteldistanz mit einem österreichischen Sieg durch Jannis Bonek.

Die Ergebnisse des ÖFOL-Teams stimmen zuversichtlich, denn in der 3-Tages-Gesamtwertung wird Jannis 2., Nicolas läuft auf Platz 7 und „Kerschi“ auf den 9. Rang. Bei den Damen wird Jasmina 4., knapp dahinter folgen „Hanni“, Carina, Ylvi & Anika auf den Plätzen 7-10.

Erwähnenswert ist auch der 3. Platz von Anna Nilsson Simkovics bei der ersten NAOM-Etappe, 4. wurde bei diesem Wettkampf Jasmina Gassner.

Eine Reise nach Portugal zahlt sich aus, auch mehr als 20 Millionen Touristen pro Jahr können nicht irren.

NAOM 2022 – Ergebnisse